Quelle: © Fraunhofer IAP

Innovativer Markenschutz mit Mehrwert

In der heutigen digitalen Ära ist die Echtheit von Marken und Produkten von entscheidender Bedeutung – insbesondere im Online-Handel, wo die Gefahr von Fälschungen allgegenwärtig ist.

Doch wie kann man Produktpiraterie schnell erkennen?
Genau diese Frage beschäftigt Dr. Tobias Jochum vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP. Sein Ziel ist es, innovative Lösungen für den Markenschutz zu entwickeln, die nicht nur die Authentizität von Produkten gewährleisten, sondern auch einen Mehrwert für neuartige Geschäftsmodelle schaffen und somit neue Möglichkeiten für Erfolg und Wachstum eröffnen.

SmartID: Die Antwort auf die Suche nach Authentizität
Mit einem Konsortium der Fraunhofer-Institute IAP, SIT und FOKUS entwickelte Tobias Jochum eine revolutionäre Sicherheitslösung: SmartID. Auf der Suche nach potenziellen Anwendungen stellte Jochum die Technologie auf der Fraunhofer AHEAD Pitch Night vor – einer Veranstaltung für den Transfer von Innovationen in die Wirtschaft. Hier wurde Steffen Tauber von der evia research GmbH, einem digitalen Wegbereiter für Unternehmen, erstmals auf SmartID aufmerksam: »Das Konzept schien einfach und doch genial zu sein – ein fälschungssicheres QR-Code-System, das nur mithilfe einer App auf dem Smartphone überprüft werden konnte. Ich wollte SmartID unbedingt live erleben.«

Einfach genial: Die Struktur der Oberfläche als Fingerabdruck!
Seine erste reale Begegnung mit SmartID hatte Steffen Tauber schließlich auf einer Verpackungsmesse: »Der Demonstrator war ein auf Papier gedruckter Code, der auf den ersten Blick wie ein normaler QR-Code aussah. Ich wusste aber bereits, dass dahinter eine ausgetüftelte Technologie steckt, bei der die einzigartige Textur einer Oberfläche quasi als Fingerabdruck fungiert«, so Tauber. »Durch Digitalisierung dieser Textur und Umwandlung in einen QR-Code gewährleistet das System die Echtheit des Produkts. Die Verifikation durch die Nutzer erfolgt vollständig innerhalb einer speziellen Smartphone-App, was den Bedarf an umfangreicher IT-Infrastruktur, einer Internetverbindung oder die Abhängigkeit von externen Datenbanken beseitigt. Ich war begeistert.«

Die Vision wird real: Modeartikel erhalten einzigartige Label
In der SmartID-Technologie erkannte Steffen Tauber eine Möglichkeit, die Echtheit von Produkten aus der Modebranche auf eine ganz neue Art und Weise sichtbar zu machen: »Meine Vision, jedem Modeartikel eine einzigartige Kennzeichnung zu geben, gewann langsam an Form. Die Idee: Hersteller lassen in ihre Produkte kleine Leder- oder Kunstlederschilder einnähen, auf die ein SmartID-Code gedruckt wird. Dabei ist jedes dieser Label durch seine Oberfläche absolut einzigartig. Das Einnähen ist ein äußerst einfaches Verfahren und daher sehr interessant für Hersteller. Sie müssen auch nichts an ihrer Produktionsanlage ändern«, erklärt Tauber und ergänzt: »Über eine Smartphone-App könnten Käuferinnen und Käufer von Modeartikeln dann verifizieren, ob es sich um ein Original handelt. Denkbar wäre auch, dass Hersteller die Möglichkeit bieten, Accounts anzulegen, auf denen die Produkte registriert werden können. Inzwischen führen wir bereits intensive Gespräche mit namhaften Firmen der Modebranche, die sich für SmartID-Label interessieren. Ihre individuellen Wünsche konnten Dank des Knowhows des Fraunhofer-Teams bisher alle erfüllt werden«, so Tauber.

SmartID für jede Branche: Von der Verpackung bis zum Produkt
Für Tobias Jochum und sein Team war der Schritt in die Modebrache schon jetzt ein großer Erfolg. Das Potenzial von SmartID ist aber noch deutlich größer: »Mittlerweile haben wir die Technologie so weit optimiert, dass der Code nicht nur auf Papier und Leder, sondern auch auf Oberflächen wie Plastik funktioniert. Wichtig ist, dass die Oberfläche formstabil ist. Das kann das Produkt selber oder auch seine Verpackung betreffen. SmartID kann man in den verschiedensten Bereichen einsetzen – von der Automobilbranche über Medizintechnik bis hin zu Verpackungsindustrie. Überall gibt es Qualitätsgüter, deren Echtheit gekennzeichnet werden muss, um sie von Fälschungen unterscheiden zu können.«

Mit Spaß zum Erfolg
Von der Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Team ist Steffen Tauber noch immer begeistert: »Sobald sich neue Herausforderungen oder Anforderungen an die Technologie ergeben, findet das Fraunhofer-Team in kürzester Zeit eine Lösung. Und die Zusammenarbeit funktioniert auch fantastisch. So zu arbeiten macht einfach Spaß!«