Zweites Leben für Verpackungen: Ganz einfach den CO²-Footprint halbieren

Happy Birthday, Second Life! In diesem Jahr ist die virtuelle (Zweit-)Welt zwanzig Jahre alt geworden – kaum zu glauben in der schnelllebigen Online-Branche. Und, auch kaum zu glauben, der „Oldie“ unter den virtuellen Welten zieht mehr aktive Besucher an als das frische „Horizon Worlds“ von Metaverse/ Facebook. Rund 750.000 sind es jeden Monat.

Im ganz wirklichen Leben der auf Nachhaltigkeit bedachten Verpackungsindustrie ist das „Second life“ einer Verpackung von hohem Wert. Wird sie zweimal statt nur einmal gebraucht, halbiert sich in etwa der CO2-Fußabdruck (Product Carbon Footprint/ PCF), den die Verpackung verursacht.

Das ist ein gewichtiges Argument in einer (realen, nicht virtuellen) Welt, in der Unternehmen künftig CO2-Bilanzen erstellen und veröffentlichen müssen. Und nicht nur das. Sie müssen, so steht es im CSRD-Richtlinien-Umsetzungsgesetz, auch Ziele zur CO2-Reduzierung formulieren und deren Erreichung bzw. den Weg dorthin dokumentieren.

Das erhöht das Bestreben bzw. den Druck der verpackenden Industrie, nachhaltigere Verpackungen mit geringerem CO2-Fußabdruck einzusetzen. Das Umstellen von der Einweg- zur Mehrwegverpackung ist, siehe oben, ein guter und zudem großer Schritt auf diesem Weg.

Wie man ihn konkret geht? Dafür gibt es viele Beispiele. Einige Ideen, die auf der EMPACK in Dortmund (15.-16. Mai 2024) vorgestellt werden:

  • Buhl Paperform: dreidimensionale Verpackungseinlagen und Polster aus bis zu 100% Altpapier
  • Engels Behältertechnik: Verpackungen und Behälter aus Kunststoff und Metall
  • Howeling: IBC-Container, Dosen, Fässer aus Kunststoff und Metall – alles mehrfach verwendbar
  • NoNail: Faltboxen aus dem nachhaltigen und natürlichen Werkstoff Holz (alternativ auch aus Stahl), die sich zusammenlegen, zum Absender zurück transportieren und wiederverwenden lassen.
  • Pulp-tec: wieder verwertbare Faserguss-Verpackungen aus 100% Altpapier
  • Walther Faltsysteme: faltbare Mehrwegverpackungen aus Kunststoff

 

Unabhängig vom Material lassen sich also Mehrwegsysteme realisieren, die den verpackungsspezifischen CO2-Fußabdruck senken und zugleich auch den Weg in die Kreislaufwirtschaft ebnen. Der Weg lohnt sich in mehrfacher Hinsicht. Er trägt zum schonenden Umgang mit Ressourcen bei und unterstützt die Unternehmen der verpackenden Industrie darin, im Sinne der CSRD-Berichtspflicht zu handeln.

Ein Besuch der EMPACK kann zeigen, wie dieser Weg ganz individuell für das betreffende Unternehmen aussehen kann – und dass es auch andere Wege als das nicht-virtuelle „Second life“ oder „Multiple Life“ mit Mehrwegsystemen gibt. Der Einsatz von recyclingfähigen Werkstoffen ist zum Beispiel eine solche Alternative. Denn auch die rein stoffliche Verwertung senkt in hohem Maße die verpackungsbezogenen CO2-Emissionen.

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